12.08.2010

Horttagebuch 12.08.2010

Heute ist für die Kinder der 1. Klasse ein besonderer Tag, denn sie fahren heute das erste Mal ohne erwachsene Begleitung im Bus. Ob sie das schaffen werden? Ich warte an der Haltestelle. Überpünktlich hält der Bus, aus dem strahlend unsere Schulanfänger und die Kinder der 3. Klasse steigen. Es hat alles geklappt. Obwohl die Wetterprognosen schlecht waren, scheint heute die Sonne sehr warm. Deshalb gehen wir bis zum Mittag noch ein wenig auf den Spielplatz. Dort sind schon die Spatzenkinder. Claudia begrüßt Emelie: „Na, du kommst ja dann wieder in den Kindergarten.“ Lapidare Antwort: „Nö. Ich bleibe im Hort:“ Tja, Claudia, da kann man nichts machen! Im Sandkasten ziehen Julian, Jannik, Oliver und Yves sofort die Schuhe aus und graben Wasserläufe und Kanäle. Paul findet sich mit dazu.
„Hallo, Annett“, sagt Amely. Ich staune: “Wo kommst du denn her? Du bist doch für heute abgemeldet.“ Amely erklärt mir, dass sie heute eine Stunde eher aus gehabt hätten und deshalb der Bus nicht fährt. Und so ist sie von der Hackebeilstr. hierher gelaufen. Wir einigen uns, dass Amely jetzt noch ein wenig mit ihren Freundinnen spielt und dann ihre Mama zu Hause anruft, damit sie abgeholt wird. Noch mal zum Bus wollte sie nicht mehr gehen.
Oliver zeigt mir seinen Wackelzahn. „Das ist schon mein dritter Wackelzahn“, erklärt er mir stolz. Marie - Sophie erzählt mir: „Der Vati hat mal einen Faden genommen und eine Knoten gemacht an meinen Zahn und zack- da war er draußen.“
Emelie steht mittlerweile in einer etwas tieferen Pfütze und ruft: „ Guck mal- ein Fußbad!“ Sie patscht hin und her. Larissa, Amely und Carolin sitzen auf der Wippe und schwatzen. Tristan, Artiola und Alexander schaukeln und quieken, kichern und lachen. Sie haben offensichtlich sehr viel Spaß.
Da ruft Maurice:“ Annett, guck mal, Enten!“ Alle sehen zu, wie eine Entenmutter mit ihren drei kleinen Küken unmittelbar an uns vorbei watschelt und dem Teich zustrebt. Emelie ruft nun Oliver: „Oli, die Kleinen laufen vorneweg und die Mama hinterher!“ Die Kinder schauen fasziniert der Entenfamilie nach, doch dann wenden sie sich wieder ihren Staudämmen und Talsperren zu.
Carolin, Amely und Larissa sind durch Schlamm gewatet und haben nun sehr schmutzige Füße. Amely fragt: „Wie bekommen wir die nun wieder sauber?“ Sie gehen in das gebaute Kanalsystem der Jungen und waten durch. „Aber nichts kaputt machen“, sagt Yves. „Nein, nein“, beruhigt ihn Larissa. „Ihr könnt euch auch in die Wanne stellen – wie die Hühner auf der Stange.“, sage ich. Carolin schaut ungläubig: „Wieso wie die Hühner auf der Stange?“ „Na, weil ihr auf dem Wannenrand nebeneinander sitzt wie die Hühner auf der Stange“, erkläre ich. Die Mädchen lachen. Inzwischen ist es 11.30 Uhr und Zeit in den Hort zu gehen. Barfuss stapfen alle hoch, bepackt mit Ranzen, Jacke, Socken und Schuhen. Ich laufe hinterher und passe auf, dass unterwegs nicht verloren geht.
Zum Mittagessen gibt es heute Nudeln mit Tomatensoße und Käse. Das Lieblingsgericht aller Kinder. Viele holen heute nach. Jannik zeigt mir seinen Teller: „Das ist mein dritter Teller!“ Nach dem Mittag geht die erste Klasse in die Mittagsruhe.
Alexander, Tristan und Artiola spielen am Sandkasten und sieben unermüdlich und erhalten so superfeinen Sand. Carolin und Artiola sind wie immer im Bastelzimmer anzutreffen. Und Paul möchte heute ein wenig Computer spielen.
13.15 Uhr beenden wir die Mittagsruhe und beginnen die Hausaufgaben. Die Erstklässler sollen heute vier Zeilen im vorgedruckten Heft üben. Erste Schreibübungen , die für einige Kinder nicht so einfach sind. „Das waren anstrengende Hausaufgaben“, sagt Emelie. Paul kommt zu mir: „ Wenn wir Hausaufgaben machen, werden wir dich abfragen. Weil wir die nämlich nicht kapieren.“ „Na, wollen wir sie gleich machen?“ Da noch keine weiteren Kinder da sind, biete ich der dritten Klasse an, die Hausaufgaben sofort zu machen und ein wenig zu helfen. Max ist da. Er setzt sich sofort ganz leise zu uns ins Hausaufgabenzimmer. Auf einmal kracht es und Carolin liegt auf dem Fußboden. Sie ist vom Stuhl gefallen. Wir lachen.
Endlich sind auch die Kinder der Klasse 2 und 4 im Hort. Sie hatten heute sechs Stunden Unterricht und müssen nun noch essen. Dann geht es schnell an die Hausaufgaben. Larissa und Paul haben mittlerweile ihre Aufgaben gelöst und ganz wundervolle Lösungen gefunden. Das ist mir einen Sticker wert. Großes Lob an euch!
Es ist Vesperzeit. Wir haben noch etwas Zeit zum Vorlesen unseres neuen Buches „Die Rottentodds“ Schnell ist es 15.00 Uhr. Viele Kinder werden nun abgeholt. Die anderen suchen sich ein Spiel in den Zimmern, denn es regnet.

Erzieherin Annett G.

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